Verification of Payee (VoP) Pflicht zur Empfängerüberprüfung ab Oktober 2025

Mit der EU Verordnung 2024/886 wird eine weitere tiefgreifende Änderung im europäischen Zahlungsverkehr eingeführt. Kernstück ist die sogenannte Verification of Payee, auf Deutsch Empfängerüberprüfung. Ab Oktober 2025 sind alle Banken im SEPA Raum verpflichtet, bei jeder Überweisung zu prüfen, ob der angegebene Empfängername mit der IBAN übereinstimmt.

Offiziell soll die neue Pflicht den Zahlungsverkehr sicherer machen. Die Banken gleichen automatisch Empfängername und IBAN ab und melden zurück, ob die Daten vollständig passen, nahezu passen oder nicht passen.

Betroffen sind alle SEPA Überweisungen einschließlich Echtzeitüberweisungen und sogar Umbuchungen auf eigene Konten. Nicht betroffen sind nur Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA Raums und Euro Eilüberweisungen.

Die Einführung erfolgt stufenweise. Ab Oktober 2025 gilt die Pflicht in allen Euro Ländern der Europäischen Union. Ab Januar 2027 müssen auch die übrigen EU Mitgliedsstaaten ohne Euro Währung wie etwa Polen oder Schweden die Empfängerüberprüfung umsetzen.

Tatsächlich können fehlerhafte Überweisungen vermieden und Fälle von Phishing oder Fake Rechnungen reduziert werden. Studien zufolge ließe sich ein großer Teil der Betrugsfälle mit einem Abgleich von Namen und IBAN verhindern.

Gleichzeitig bedeutet die Einführung aber auch zusätzlichen Aufwand und mehr Bürokratie. Für Unternehmen sind technische Anpassungen in den Finanzsystemen erforderlich, damit Rückmeldungen der Banken verarbeitet werden können. Buchhaltungen müssen künftig Rückmeldungen prüfen und zusätzliche Freigaben erteilen, wenn Abweichungen gemeldet werden. Selbst bei korrekten Zahlungen kann es zu Verzögerungen kommen, wenn Empfängernamen nicht exakt mit den Bankstammdaten übereinstimmen. Verbraucher und Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass alltägliche Überweisungen komplizierter werden und zusätzliche Bestätigungen erforderlich sind.

Die Verification of Payee soll für mehr Sicherheit sorgen, bringt aber zugleich spürbar mehr Bürokratie und neue Abhängigkeiten von den Prozessen der Banken. Während Verbraucher voraussichtlich von einem höheren Schutz vor Fehlüberweisungen profitieren, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre internen Abläufe und Systeme an die neuen Vorgaben anzupassen.

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