Es ist schon lange Tradition,
um nicht zu sagen Konvention,
dass anlässlich des Wiegenfestes,
Freizeitpoeten reimen Bestes,
– ja, möchte sagen Kunst kreieren,
um anlassgemäß zu jubilieren.
Geht‘s dann mit dem Reimen los,
wartet man auf Muses Kuss.
Der stellt auch nach drei Flaschen Wein
nur selten auf Befehl sich ein.
Und immer soll man auch bedenken,
– will man den Jubilar nicht kränken –
dass mancher grandiose Witz
nüchtern gar nicht witzig ist.
Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung. Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich:
Er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen. Und eines Tages – es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, sondern auch der Ofen war ausgegangen – teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also:”Na, mein Junge, was willst Du denn einmal werden?”
Ich antwortete – im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln:”Ach, gute Tante, vor allem möchte ich gerne ’dichter’ werden!” Das hat die Fee mißverstanden…